Ein Mann wandte sich in seiner Verzweiflung an einen Zen-Meister um Rat: „Ich habe einem Bekannten dreißig Goldstücke geliehen, doch jetzt will der nichts mehr davon wissen. Da ich keine Zeugen habe, habe ich vor Gericht keine Chance.“
Der Meister riet ihm: „Lade deinen Bekannten ins Teehaus ein. Dann erwähne vor den dort Anwesenden, dass du von ihm die hundert Goldstücke, die du ihm geliehen hast, zurück möchtest.“
„Aber es waren doch nur dreißig!“ rief der Mann aus. „Genau das wird dein Bekannter auch behaupten – du wolltest doch Zeugen!“
(Quelle: Marco Aldinger, Geschichten für die kleine Erleuchtung, Freiburg 2002)