Der geeignete Schüler

Der Zen-Meister wird von einer Gruppe junger Männer aufgesucht, die seine Schüler werden wollen. Er weist ihnen Sitzplätze zu und sagt zu ihnen, sie sollen aufmerksam zusehen, was geschehen würde. Gleich darauf kommt ein Freund des Meisters, überreicht ihm ein Stück kostbares Tuch und erhält dafür vom Meister einen Fisch. Nun fragt der Meister die Abwesenden nach der Bedeutung dieses Ereignisses. Geduldig hört er sich die klugen und weniger klugen Interpretationen des Geschehenen an, nickt zuweilen anerkennend mit dem Kopf oder murmelt lobende Worte. Dann steht er auf und fragt mit scharfer Stimme: „Und wer von euch hat in der Begebenheit keinen Sinn erkennen können?“ Zaghaft hebt der einzige, der noch nichts gesagt hat, die Hand. Darauf der Meister. „Du wirst mein Schüler – die Anderen können gehen!“

((Quelle: Marco Aldinger, Geschichten für die kleine Erleuchtung, Freiburg 2002)

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